andernWOrts

Der Verein für Kultur Inzing regte mit dem Literaturprojekt „andernWOrts“ einen Blick von außen auf das Dorf an. Dazu wurden drei AutorInnen – mit migrantischem Hintergrund – für drei Wochen nach Inzing eingeladen, um hier Literatur zu schaffen. Die dabei entstandenen Kurzgeschichten und Gedichte erschienen 2008 als Buch im Skarabaeus Verlag (ISBN 978-3708232416). Beide letztgenannten Projekte wurden im Rahmen von TKI-Open gefördert.

In der Jurysitzung vom 14. April 2007 wurden die TeilnehmerInnen von andernWOrts ausgewählt. Von den neun BewerberInnen überzeugten

  • Seher Cakir (geb. 1971 in Istanbul) mit der Kurzgeschichte „one night stand“,
  • Sarita Jenamani (geb. 1972 in Cuttak, Indien) mit Gedichten aus Ihrem Gedichtband „Splitter des Himmels“ und
  • Sina Tahayori (geb. 1966 in Shiraz, Iran) mit der Erzählung „Heiße Hunde“.

Die Jury war mit Cecilija Toskic, Miso Klaric, Gabriele Wild, Eva Stehlik und Peter Plattner besetzt.

Über „andernWOrts“:

„andernWOrts“ ist ein Literaturprojekt, das sich in erster Linie an (junge) SchriftstellerInnen mit migrantischem Hintergrund richtet. Insgesamt laden wir drei AutorInnen im September 2007 für drei Wochen nach Inzing in Tirol ein, um hier Literatur zu schaffen. Ausgangspunkt des Werks soll dabei der Ort mit seinem Wirken auf die Schreibenden sein. Am Ende des Aufenthalts werden die Texte an drei verschiedenen Orten im Dorf präsentiert, wobei durch das Fortschreiten von einem Leseort zum nächsten das Dorf auch für die BewohnerInnen neu erschlossen wird.

Abgeschlossen wird das Projekt durch eine Publikation, in der neben den literarischen Texten und einem kulturtheoretischen Aufsatz auch ein Resümee und eine Stellungnahme von offizieller Seite veröffentlicht werden.

„andernWOrts“ soll einerseits SchriftstellerInnen Raum für ihre Sprache bieten und andererseits einen Diskurs im Dorf anregen.

Kunst – Straßenseitig

Im Flügelschlag des Schmetterlings – Straßenausstellung im Herbst 2004 in Inzing 

Das Bild des Schmetterlings, der durch einen einzigen Flügelschlag einen Hurrikan auf der anderen Welthalbkugel auslösen kann, ist als profane Metapher der Chaostheorie hinlänglich bekannt. Ausgehend von diesem Motiv wollen wir uns damit beschäftigen, was durch einen Flügelschlag, in einem global-gesellschaftlichen, -politischen oder -ökonomischen Kontext, auf unserer lokalen Ebene geschieht, geschah oder geschehen kann.

Die vermeintliche dörfliche Idylle und Abgeschiedenheit erscheint schnell in einem anderen Licht, wenn man sie in Beziehung zu Themenpaaren, wie Konsum – Produktion, damit einhergehender Verkehr und Transit, Arbeitsplatzsicherung – Neoliberalismus, Tourismus – Naherholungsgebiet, etc. stellt. Dadurch wird deutlich, dass wir uns keineswegs auf einer Insel der Seligen befinden, sondern mittendrin in einem Prozess, der meistens mit dem beschönigenden und unreflektierten Begriff der Globalisierung benannt wird.

Es soll also, durch verschiedenste künstlerische Mittel (wie z.b. Malerei, Fotografie, Videokunst, Installation, Performance, Wortkunst, Musik etc.) diese Beziehung zwischen Mikro- und Makrokosmos, oder anders ausgedrückt, das Einzelne im vernetzten, globalen Lebensraum, untersucht und thematisiert werden.

„Kunst – Straßenseitig“ bezeichnet den Ort bzw. die Orte, an denen ausgestellt werden soll. Bedingt durch die Thematik, die jeden Bürger und jede Bürgerin unmittelbar betrifft, wollten wir das Projekt im öffentlichen Raum präsentieren. Ausstellungsplätze waren Schaukästen und -fenster, aber auch Dorfplatz und Gemeindezentrum.

 

Fotos: Lisi Höbartner

Kunst - Straßenseitig

 

 

 

 

Kunst - Straßenseitig

 

 

 

 

 

Kunst - Straßenseitig

KünstlerInnen in alphabetischer Reihenfolge

Günther Fahrner – „untitled“
Feigefinger – „last minute travel“
die Gelegenheit – „Klobalisierungsfalle“
Michael Haupt – „Fluchten“
Lisi Höbartner – „untitled“
Lukas Hurmann – „Perspektiven“
Simon jeller – „untitled“
k.u.u.g.e.l. – „work:out“
Wolfgang Lamprecht – „Wahn-sinn?“ – „Artenvielfalt“
Peter Plattner – „Downcycle-Installation“
Ibou (Ibrahim) Sadio – „le touriste est acceuillé, hospitalisé“
Tanja Schärmer – „Werbung für nichts“
Urban Sterzinger – „Im Flügelschlag des Schmetterlings“
Ursula und Dietmar Tiefengraber – „Chaostheorie“
Bernhard Witsch – „Schwanger“